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„Apinun“ heißt „Guten Nachmittag“


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Christine Bocksch, Volker Suhr, Markus Kapl und Julius Schmalz sind in Papua-Neuguinea gelandet, wo sie vom Landesdirektor Carsten Klink empfangen und gleich in einen Sprachkurs für Tok Pisin gesteckt wurden. Frei nach dem Motto: Wer nicht mit den Menschen reden kann, kann auch nicht mit ihnen arbeiten. 🙂

Den sechstägigen Kurs, an dem zusätzlich noch unsere Kollegin Anita Langtaller und die beiden Mitarbeiter von „Brot für die Welt“, Rolf Tennro aus Deutschland und Salesi Savu aus Fidji, teilgenommen haben, leitete die Lehrerin Joanna Pipoi Piki. Unser medienerfahrene Julius Schmalz 🙂 (ORF, Die Presse) nahm das gleich zum Anlass und bat Joanna zu einem kurzen Interview. (Im Bild rechts: Joanna Pipoi Piki und Julius Schmalz)

Joanna Pipoi Piki ist 48 Jahre jung, Ehefrau und Mutter von fünf Kindern, und unterrichtet seit 30 Jahren an der Lutheran Agency Grammar School, die von ihrem Mann Julius geleitet wird. Sie ist gerne Lehrerin, möchte aber nach 30 Jahren Grammar-Teaching gerne etwas anderes machen und wird daher in ungefähr zwei Jahren in Schulpension gehen.

Wie läuft ein Unterricht in deiner Schule ab?

Joanna: In der Lutheran Agency School werden rund 400 Kinder zwischen 7 und 16 Jahren unterrichtet. Die Kinder beginnen in Grad 3 und schließen mit Grad 8 ab. In meiner Klasse lernen ab kommendem Schuljahr 48 Schüler in Grad 4. Das Besondere ist, dass sich auch meine Tochter in dieser Klasse befindet. Ich bin die einzige Lehrerin und unterrichte alle Fächer (Schreiben, Lesen, Mathemathik, Kunst usw.) durch alle 5 Grade. Da ist man nach einem Arbeitstag ziemlich kaputt.

Und wie gestaltet sich ein Schuljahr in PNG?

Joanna:  Das Schuljahr in PNG startet im Februar, das erste Semester endet dann ungefähr Ende Juni oder Anfang Juli. Der genaue Zeitpunkt wird erst nach Veröffentlichung des Schulkalenders durch die Schulbehörde bekannt gegeben. In der Regel ist das ca. ein Monat nach Schulbeginn. Es gibt noch eine Woche Osterferien und eine Woche Semesterferien. Die Weihnachtsferien nach Abschluss des Schuljahres dauern dann ca. 6 Wochen.

Wie wichtig ist es deiner Ansicht nach, dass ein Projektmitarbeiter die Landessprache kann?

Joanna: Das ist sehr wichtig. Zum einen gibt es viele Menschen in PNG, die nicht oder kaum Englisch sprechen, da sie die Schule nie besucht haben. Zum anderen sind alle hier glücklich und erfreut, wenn Ausländer sie in ihrer eigenen Sprache anreden. Sie werden dann sofort sehr offen, schenken Früchte und die Kinder gehen auf euch zu, auch wenn sie vorher eher ängstlich waren.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Joanna: Ich möchte in ungefähr 2 Jahren nach 30 Jahren Schuldienst in Pension gehen. Mein großes Ziel ist es, eine kleine Privatschule zu gründen um Erwachsene zu unterrichten. Es freut mich, dich und deine KollegInnen in meinem Kurs zu haben. Für mich ist das das erste Mal in dieser Art, und ich würde auch gern künftig mit ausländischen Sprachinteressierten arbeiten.

Joanna, herzlichen Dank für das Interview und alles Gute für dein Vorhaben!

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