Vor nicht allzu langer Zeit haben wir den Wallfahrtsort Mariahilf besucht – aber nicht jenen in Wien, sondern den in der Nähe von Madang.
„Maria Helpim“ heißt dieser Ort in der lokalen Verkehrssprache Tok Pisin, übersetzt heißt das „Mariahilf“. Der Name stammt aus dem zweiten Weltkrieg, wo sich zwischen 1941 und 1945 die Ordensleute der Steyler Missonare (SVD) und der Steyler Missionarinnen (Holy Spirit Sisters, SSpS) vor den Angriffen der Japaner versteckt haben. In dieser schweren Zeit haben die Ordensleute zur Mutter Maria um Hilfe gebetet – und so dem Ort den Namen gegeben.
Als Dank für die Hilfe Marias gibt es jährlich um den 15. September eine große Wallfahrt nach Maria Helpim, an der sich einige Tausend Menschen beteiligen. Manche Pilger gehen von ihren Heimatdörfern bis zu drei Tage zu Fuß nach Maria Helpim, andere gehen „nur“ das letzte Stück mit, das aber auch einige Stunden dauern kann und über weite Strecken keinen Schatten bietet – Angelika hat diese Wallfahrt 2016 mitgemacht und kam mit einem ordentlichen Sonnenbrand zurück.
Wir sind vor nicht allzu langer Zeit mit unserem Besuch Bettina und unserem HORIZONT3000-Kollegen Martin nach Mariahilf gegangen, haben dabei aber die Marschstrecke etwas verkürzt: Nachdem wir Martin bei seinem Projektstandort Danip, der landwirtschaftlich und technisch ausgerichteten Fachschule St. Benedict, abgeholt haben, sind wir mit dem Auto über eine etwas abenteuerlich werdende „Straße“ und durch mehrere halbmetertiefe Schlammlöcher bis zum Ende des fahrbaren Wegs gefahren. Von dort sind wir zu Fuß weitergegangen. Am Weg konnten wir unsere Füße in zwei kleinen Flüssen bei der Durchquerung erfrischen – es gibt dort keine Brücken. Zudem war besonders für unseren Besuch Bettina der Blick in Dörfer abseits der Hauptstraße interessant. Am letzten Stück des Weges gibt es einen Kreuzweg, dessen Stationen vor ca. 2 Jahren von den Schülern der Schule in Danip unter Anleitung unseres ehemaligen HORIZONT3000-Kollegen Volker gebaut haben.
Bis nach Maria Helpim haben wir wohl ca. 45 Minuten gebraucht, waren aber aufgrund der tropisch-schwülen Hitze und des leicht ansteigenden Weges ordentlich schweißgebadet. Bei der Pilgerstätte haben wir die kleine Kapelle bewundert und ein paar wenige Überreste der bereits sehr zerfallenen Verstecke der Ordensleute von vor über 70 Jahren bestaunt. In Europa würde man an so einem Ort wohl viele Touristen finden – nicht so hier in PNG, wo wir außer den Bewohnern der Dörfer am Weg niemand anders troffen haben.