Wir freuen uns mit unserem Kollegen Martin Mayr, der für seine jahrelange Arbeit in Brasilien heuer mit dem prestigeträchtigen Eduard-Ploier-Preis ausgezeichnet wurde. Ich stellte ihm dazu zwei kurze Fragen.
Warst du vom Preis überrascht?
Martin: Ich bin nun schon seit vielen Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Mit den Jahren haben viele Menschen in Oberösterreich von meiner Mitarbeit in West-Bahia erfahren, dank Berichten in den Medien, dank Besuchen vor Ort, dank meiner Kontakte in die Herkunftsheimat. Darum möchte ich so sagen: Vermutlich war es für das Preiskuratorium nicht überraschend, als ich für den Preis nominiert worden bin. In meinem Fall verdanke ich die Nominierung der Missionsstelle und dem WeltHaus Linz.
Was bedeutet dir der Preis?
Martin: Ich werde heuer 60, so Gott will. Etwas überrascht bemerke ich, dass man/frau mit dem Alter offenbar empfänglicher und dankbarer wird für Ehrungen. Meine Familie hat sich mitgefreut! Als Vater tut’s wohl, wenn die Kinder ein bisschen stolz sind auf den Papa.

Über Martin Mayr
Der Oberösterreicher Martin Mayr hat Theologie studiert und in der kirchlichen Sozialarbeit mitgewirkt, bevor er als Fachkraft nach Brasilien ging und in Agrarreformgebieten arbeitete, um die Ansiedelung von Landlosen zu unterstützen. 2003 beauftragte ihn der Bischof von Barreiras mit der Konzeption einer regionalen Entwicklungsorganisation, woraus die Agentur 10envolvimento hervorging. Heute ist Martin Mayr eine anerkannte Kraft aus den Reihen der brasilianischen Zivilgesellschaft, die sich gegen die problematische Interessensvorherrschaft des nationalen und internationalen Agrobusiness stemmt.
Projektpartnerin
Die Entwicklungsagentur 10envolvimento wird vom zivilgesellschaftlichen Verein Associação de Promoção do Desenvolvimento Sustentável e Solidário (ADES) getragen. Sie will zu einer sozial ausgewogenen und ökologisch vernünftigen Entwicklung in der nordostbrasilianischen Diözese Barreiras beitragen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Rechte und Interessen der eingesessenen kleinbäuerlichen Bevölkerung sowie der Ressourcenschutz im Naturraum Cerrado, welcher vom stark expandierenden Agrobusiness zerstört wird.
Ziel des Personaleinsatzes
Die Organisation ist ständig gefordert, ihr Wissen um die regionale Entwicklungsdynamik zu vertiefen, der einseitigen Öffentlichkeitsarbeit des mächtigen Agrobusiness überzeugende Einwände entgegenzuhalten und ihre Wirkkraft in der Vernetzung mit nationalen und internationalen Organisationen zu erhöhen. Die Arbeit von Martin Mayr unterstützt das Wissensmanagement und fördert die Kapazitätsentwicklung von 10envolvimento, um die Landrechte von traditionellen kleinbäuerlichen Gemeinschaften zu sichern und den Naturraum Cerrado zu verteidigen.
Dankschreiben

