Wien, Luzern, Köln: Die sechste Fachtagung der Internationalen Personellen Zusammenarbeit fand vom 26. bis 27. Januar als Online-Konferenz mit insgesamt 120 TeilnehmerInnen statt. Thema war Digitalisierung – Potenziale und Veränderungen durch digitalen Wandel. Veranstalter sind die drei katholischen Personaldienste HORIZONT3000 (Österreich), AGIAMONDO (Deutschland) und Comundo (Schweiz).

Keynote Speaker
Fachliche Impulse gaben Dr. Fritz Brugger, Senior Wissenschaftler am NADEL, Zentrum für Entwicklung und Zusammenarbeit an der Universität Zürich, und Geraldine de Bastion, Geschäftsführerin der Beratungsfirma Konnektiv, die zur digitalen Transformation berät. Es wurden digitale Projekte vorgestellt und diskutiert – von maßgeschneiderten Smartphone-Apps über digitale Unterrichtsplattformen bis zum Do-it-yourself Youtube-Kanal.

Corona pusht Digitalisierung
Das Internet bietet die Chance, die Lebensbedingungen vieler Menschen durch Zugang zu Wissen und zu neuen Möglichkeiten der politischen und ökonomischen Teilhabe zu verbessern. Bildungs- Ernährungs-, Friedens- und Menschenrechtsarbeit und viele andere Vorhaben profitieren vom Einsatz digitaler Technologien. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns und Kontaktbeschränkungen haben digitale Kommunikationsformen noch einmal einen rasanten Aufschwung erfahren.
Chancen und Risiken
Die drei GeschäftsführerInnen sind sich einig: „Digitalisierung ermöglicht es uns, zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit weltweit zu vertiefen und zu vereinfachen. Gleichzeitig muss Digitalisierung gerecht und sicher gestaltet werden, gerade in Kontexten, die von Konflikten oder Shrinking Space geprägt sind.“

Erwin Eder, Geschäftsführer von HORIZONT3000: „Wenn man sich vor Augen führt, dass beispielsweise nur 20 % der Menschen in Uganda oder nur 5 % der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo das Internet nutzen, wird auch klar, dass es verstärkte Anstrengungen braucht, damit Digitalisierung auch ärmere Bevölkerungsschichten erreicht und nicht zu einer Verstärkung globaler Ungleichheit führt (https://www .internetlivestats .com/internet-users-by-country/). Auch dazu können Entwicklungs-Fachkräfte wichtige Beiträge leisten, wie die Projektbeispiele der Fachtagung zeigen.“
Jedenfalls gilt: Letztlich ersetzt digitale Zusammenarbeit nicht persönliche Zusammenarbeit, die von der Begegnung zwischen Menschen lebt, die im selben Umfeld sind, die gleichen Erfahrungen und Sorgen teilen.