plan:g nimmt das EZA-Personalservice von HORIZONT3000 in Anspruch (bis zu 70% von der OEZA gefördert) und entsandte Susanne Belayneh nach Tansania, wo sie eine lokale Partnerorganisation von plan:g in Organisationsentwicklung berät.
Zur Person
Susanne Belayneh hat Public Health an der London School of Hygiene and Tropical Medicine und Afrikanistik und Politikwissenschaft in Bordeaux und Leipzig studiert. Sie verfügt über langjährige Arbeitserfahrung im südlichen und östlichen Afrika, unter anderem in Äthiopien, Kenia und Botswana. Zuletzt war sie acht Jahre in den Gesundheitsprogrammen des ehemaligen Deutschen Entwicklungsdiensts (DED) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Malawi tätig.
Lokale Partnerorganisation
Die Christliche Sozialdienstkommission von Tansania (CSSC) wurde 1992 gegründet und unterstützt die Bereitstellung von Sozialdiensten zur Verbesserung der Lebensqualität in vorwiegend ländlichen Gemeinden und zur Verringerung der Armut. CSSC zielt darauf ab, die Qualität, die Zugänglichkeit und die Verfügbarkeit von Gesundheits- und Bildungsdiensten in Tansania durch institutionelle Entwicklung, Kapazitätsaufbau, Lobbyarbeit und Interessenvertretung zu verbessern. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen koordiniert CSSC die Umsetzung zahlreicher Gesundheits- und Bildungsprojekte wie das TUWAFIKIE Tuberkuloseprogramm (gesponsort durch die Stop TB Partnerschaft von UNOPS), das Business-of-Quality Projekt (BoQ) zur Verbesserung der Qualität von Diensten in Krankenhäusern und Gesundheitszentren, das E-Learning Projekt für virtuellen Naturwissenschaftsunterricht in Sekundarschulen sowie das JUMUIYA Programm zur zivilgesellschaftlichen Aufklärung in religiösen Gemeinden.
Ziel des Personaleinsatzes
Unterstützung bei: a) Ausarbeitung einer effektiven Lobbyarbeit und Interessenvertretung, b) Veröffentlichung von Marketing- und Projektdokumenten und Berichten, c) Weiterentwicklung effektiver, qualitativ hochwertiger Dienstleistungen für die Zielgruppe der PO, d) Ausbau des Partner-Netzwerks, e) Kapazitätenentwicklung im Gesundheitssektor
Interview
Susanne, du bist seit Oktober 2016 im Einsatz. Wie geht es dir im Projekt?
Susanne: Mein Projekt gefällt mir ausgesprochen gut. Ich arbeite gern im Team mit meinen tansanischen KollegInnen zusammen und wir sind sehr partizipativ in unserer Arbeitsweise, d. h. viel gemeinsame Koordination und Absprache, stets das Feedback der Anderen einholen, bevor Entscheidungen fallen, und jeder kann Vorschläge machen und Ideen einbringen. Auf diese Weise habe ich das Gefühl, meine Arbeitsziele durch einen gemeinsamen Prozess zu erreichen.
Wie nah bist du den Zielen deines Einsatzes?
Susanne: Die Ziele des Personaleinsatzes wurden in den ersten 2 Jahren fast erreicht, vor allem die Stärkung interner Kapazitäten der Partnerorganisation. Daher haben wir für die Verlängerung um weitere 2 Jahre meinen Logframe dem strategischen Plan der Partnerorganisation angepasst, sodass die Ziele meines Personaleinsatzes weiterhin mit den Zielen der Partnerorganisation korrespondieren. Der Fokus liegt nun auf der Erweiterung des Partner- und Sponsoren-Netzwerkes und um die Entwicklung gemeinsamer Projektinnovationen.
Was läuft besonders gut?
Susanne: Ich habe mich persönlich in der Tuberkolose-Arbeit sehr weiterentwickelt. Ein großer Erfolg für die Partnerorganisation und mich ist die intensivierte Zusammenarbeit mit der Stop TB Partnerschaft. Im letzten Jahr hatten sich fast 200 Organisationen weltweit beworben; meine Partnerorganisation gehörte in Tansania zu den drei Gewinnern: Wir werden TB-Gesundheitsdienste in ländlichen und schwer zugänglichen Distrikten in 2 Regionen Tansanias besser erreichen. Das Projekt hat so erfolgreich begonnen, dass CSSC sich bereits für den Nachfolge-Antrag für die Ausweitung in anderen Regionen bewirbt.
Du bist für plan:g im Einsatz – wie läuft das Zusammenspiel zwischen dir, plan:g , lokaler Partnerorganisation und H3?
Susanne: Es ist vor allem zeitlich oft eine Herausforderung, allen beteiligten Partnern gerecht zu werden. 75% meiner Zeit widme ich natürlich der PO und bzgl. der restlichen 25% hat es eine Weile gedauert, bis ein gutes Zusammenspiel zwischen den beiden Entsendern geschaffen wurde, eben auch, weil es bislang nicht viele Personalservice-Einsätze gibt. Die Kooperation zwischen plan:g und der Partnerorganisation läuft sehr gut, weil plan:g eine Organisation ist, die Partnern aus dem Süden auf Augenhöhe begegnet und ihre Anliegen respektiert. plan:g hilft, Lösungen zu entwickeln und drückt keine Lösungen auf. Aufgedrückte Lösungen gibt es im Gesundheitssektor viel zu viele – und die wenigsten Partnerorganisationen sagen nein, aus Angst, den potenziellen Geldgeber zu verärgern. plan:g dagegen legt Wert auf wirkliche und nachhaltige Partnerbeziehungen, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der sich rapide wandelnden Globalgesellschaft zu finden. Das schätze ich sehr, daher arbeite ich gern für und mit plan:g.