Wie jedes Jahr lud das Welthaus Graz im Rahmen des Projektes Begegnung mit Gästen – Interkulturelle Begegnungen, die bewegen VertreterInnen ihrer Partnerorganisationen nach Österreich ein um aus ihren Projekten und Ländern zu berichten. Diesmal waren dies Elizabeth Cabrera (MIRIAM), Maria del Rosario Noj (MIRIAM), Mariola Vicente (Fundacion Tierra Nuestra) und Elvis Morales (Comité de Campesinos Del Altiplano, CCDA) aus Guatemala. Sie bereisten 4 Wochen Österreich und gaben in unzähligen Workshops, Vorträgen und Diskussionen ihr Wissen weiter, erzählten über ihre Lebensrealitäten und kamen überdies mit SchülerInnen und der Bevölkerung in Österreich in Kontakt. Dies hat sie sehr beeindruckt, dem anfänglichen Respekt vor der Fremde, der natürlich auch bei Gästen in Europa vorhanden ist, wich schnell die Begeisterung an der Begegnung mit neuen interessanten und auch interessierten Menschen. Besonders begeistert und überrascht zeigten sich die Gäste über das große Interesse bezüglich der Kosmovision und dem Glauben in der Maya-Kultur.
Gabi Gmeindl vom Welthaus Graz kann dies nur bestätigen: „Dieses Projekt ist deshalb so wertvoll und wichtig, weil es nicht nur den Menschen in Österreich einen anderen, direkteren Einblick in die Wirklichkeit der ProjektpartnerInnen gibt, den wir (Anm.: Welthaus Graz) gar nicht bieten können. Noch eindrucksvoller jedoch sind diese Reisen oft für unsere Gäste, da auch sie bemerken, dass sie und ihre Projekte in Europa von den Menschen wertgeschätzt werden. Der persönliche Kontakt und die daraus resultierenden Beziehungen helfen sehr oft über manche Schwierigkeit hinweg.“
Mariola Vicente: „Wir nehmen sehr viele Eindrücke sowohl für den privaten als auch den professionellen Bereich mit, zum Beispiel wie hier die Landwirte und Bauern leben, dasselbe gilt für den Erfahrungsaustausch mit Schulen und Konzepten des Lernes aber was wir vor allem mitnehmen ist, dass wir nicht nur theoretisichen Austausch hatten, vor allem hatten wir viele emotionale, spirituelle Erlebnisse, weil wir viel mit den Menschen hier in direktem Kontakt waren. Es hat uns sehr überrascht wie interessiert die Menschen an unserer Spiritualität und Kosmovision waren, weil das für sie sehr neu und spannend war.“
Die Partnerorganisationen verbindet mit HORIZONT3000 lange und stabile Projektpartnerschaften, derzeit arbeiten wir mit CCDA und MIRIAM zusammen. Bei MIRIAM ist mit Susanne Kummer aktuell eine HORIZONT3000-Projektmitarbeiterin im Einsatz.
vlnr.: María del Rosario Noj, Elizabeth Cabrera (beide MIRIAM), Elvis Morales (CCDA), Mariola Vicente (FTN)
Das Projekt wird von der Austrian Development Agency kofinanziert.
Zu den Partnerorganisationen:
MIRIAM:
MIRIAM–Guatemala wurde 1996 mit der Zielsetzung gegründet, sozial engagierten guatemaltekischen Frauen aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen den Zugang zu Universitäten zu ermöglichen. In zwanzig Jahren Arbeit, entwickelte sich MIRIAM–Guatemala zu einer anerkannten Organisation der Förderung der Aus–, Fach–, und Weiterbildung von insbesondere indigenen Frauen. Darüber hinaus setzt sich MIRIAM für Gleichberechtigung, Frauenrechte und gegen Gewalt ein. MIRIAM-Guatemala setzt damit Maßstäbe in den Bereichen Bildung, Wiederherstellung von Rechten von Gewaltopfern und in der Vertretung von individuellen und kollektiven Rechten Indigener Frauen in Guatemala.
Fundacion Tierra Nuestra (FTN):
FTN wurde 2013 als NGO, mit dem Ziel zur Verbesserung der Lebenssituation, Bekämpfung struktureller Armut und systematischem Ausschluss der indigenen Bevölkerung gegründet. Schwerpunkt der Arbeit der FTN ist politische Bildung für die indigene ländliche Bevölkerung, Anwaltschaft für BürgerrechtsaktivistInnen, die in Guatemala sehr oft kriminalisiert werden, sowie der Aufbau von agro-ökologischen Allianzen.
CCDA:
Die Organisation CCDA repräsentiert mehr als 20.000 bäuerliche Familien der Region und widmet sich dem Erhalt alten Wissens und traditioneller Praktiken in der Landwirtschaft und dem Management natürlicher Ressourcen, wobei biologische Methoden gefördert werden. CCDA konzentriert seine Kräfte auf die Förderung einer auf Agroökologie aufbauenden, biodynamischen und biologischen Landwirtschaft. Die Arbeits- und Praxiserfahrung, die der Ausschuss in den letzten 32 Jahren gesammelt hat, macht ihn zu einem Vorreiter der Biolandwirtschaft und des Ökotourismus. Die Methoden leiten sich aus den überlieferten Kenntnissen der Mayas ab und in ihnen lebt eine Philosophie fort, nach der Mutter Erde und die Ökosysteme mit Respekt begegnet werden. Zudem wird die Kommerzialisierung von Agrarprodukten unterstützt. So wird bereits unter der Marke „Café Justicia“ ein eigener Kaffee exportiert, der im Sine eines gerechten und solidarischen Handels produziert wird. CCDA kooperiert mit der Fakultät für Agronomie der Universität San Carlos in Bezug auf die Ausbildung von bäuerlichen ProduzentInnen.