Im Rahmen eines Arbeitsbesuches in Wien ist Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für Internationale Partnerschaften, auch mit wichtigen Vertreter:innen der österreichischen Zivilgesellschaft zusammengetroffen. Für EU-Kommissarin Urpilainen haben Akteur:innen der Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Programme der EU in den Ländern des Globalen Südens umzusetzen. Besonders wichtig ist ihr die Stärkung von Bildungsprogrammen und der Miteinbeziehung von Jugendlichen in den Partnerländern. So hat sie in ihrem Ressort eine Erhöhung des Budgets für Bildung um 13 % erwirkt. Das Treffen in Wien wollte die EU-Kommissarin auch dafür nutzen, um die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft zu stärken und Einschätzungen und Vorschläge der österreichischen Zivilgesellschaft in ihre Arbeit miteinzubeziehen.
Ismael Ndao, Jutta Urpilainen, Erwin Eder
HORIZONT3000 wurde beim Treffen im Haus der Europäischen Union von Geschäftsführer Erwin Eder und Senegal-Direktor Ismael Ndao vertreten. HORIZONT3000 dankte dafür, dass in vielen EU-Delegationen die Miteinbeziehung von Akteur:innen der Zivilgesellschaft in der Strategie- und Programmentwicklung forciert wird. Gleichzeitig haben die Vertreter von HORIZONT3000 angemerkt, dass für kleine und mittlere NGOs der Zugang zu Mitteln schwieriger geworden ist. Einerseits wurden die geografischen Programme zulasten der thematischen Programme ausgebaut, wobei Ausschreibungen für zivilgesellschaftliche Akteur:innen traditionell vorwiegend über die thematischen Programme erfolgt sind. Andererseits sind die Zugangsvoraussetzungen zu regionalen Programmen für die Zivilgesellschaft oft wenig transparent und die Anforderungen bei diesen Ausschreibungen, etwa durch kurze Deadlines, oft sehr schwer zu erfüllen. Zudem variieren die Anforderungen bei solchen Ausschreibungen auch stark. Der von HORIZONT3000 geäußerte Vorschlag, einheitliche Standards für regionale Ausschreibungen zu entwickeln, wurde von der Kommissarin aufgegriffen.
Einig war man sich, dass die Entwicklungszusammenarbeit und die Zusammenarbeit zwischen den Akteur:innen weiter ausgebaut werden muss um den großen Herausforderungen multipler Krisen adäquat zu begegnen. Gerade die Klimakrise braucht ein stärkeres Augenmerk auf die Miteinbeziehung von jungen Menschen – auch in Bezug auf deren Miteinbeziehung in Entscheidungsprozesse.