„Der Personaleinsatz spielt eine tragende Rolle bei der Umsetzung des Projektes”, sagt Charles Omito Opanga, Senior Project Officer Aquaculture Project bei Farm Africa und Counterpart (direkter Kollege) von Oswald Schwarz, der die Organisation in Marketing und Vertrieb berät. Wir baten die beiden zum Doppel-Interview. (Vielen Dank an Barbara Hosp für die Übersetzung ins Deutsche!)
Gibt es Unterschiede zwischen den Erwartungen und den Ergebnissen des Personaleinsatzes oder entsprechen sie einander?
Oswald: Im Großen und Ganzen haben sich meine Erwartungen erfüllt. Das Leben in Kakamega unterscheidet sich natürlich von dem in Wien, aber ich arbeite mit einer Menge sympathischer und kompetenter Menschen zusammen. Unser gemeinsames Ziel ist die Unterstützung der Fischfarmer im Westen Kenias.
Charles: Die Ergebnisse halten sehr gut Schritt mit den Erwartungen, die wir an Oswalds Rolle geknüpft hatten. Er wirkt am Einsatz von Verkaufs- und Marketing-Aspekten für Fischfarmer und Neugründern mit. Das hat den Geschäftssinn bei den Beteiligten geweckt.
Was blieb euch aus den ersten Tagen eurer Zusammenarbeit in Erinnerung?
Oswald: Verglichen mit einem neuen Job in Europa war der Anfang unbeschwert und gemächlich, ohne Zeitplan oder strukturierte Einführung. Das gab mir die Möglichkeit zu beobachten, zu untersuchen und zu lernen, und nach einigen Tagen war ich genauso beschäftigt wie in jedem anderen Job. Es war großartig, Charles bei der Arbeit zu beobachten. Insbesondere bei der Kontrolle der Becken der Fischfarmer ist er akribisch wie ein Kriminalinspektor im Fernsehen, er sieht alles und findet immer Kleinigkeiten, die noch zu verbessern wären.
Charles: Zunächst fürchtete ich mich ein wenig davor, mit einem Europäer zu sprechen und zusammenzuarbeiten (Minderwertigkeitskomplex 😉 ); ich verhielt mich meist ruhig. Dennoch wurde die Zusammenarbeit dann zu einer überaus interessanten und aufregenden Angelegenheit.
Was macht Spaß, was läuft noch nicht so gut?
Oswald: Es ist toll, mit Charles in diesem Projekt zusammenzuarbeiten, da er der Fachmann für Aquakultur ist und ich das Team beim Geschäftsaufbau, Marketing und Verkauf unterstütze. Ich lerne eine Menge und hoffe, dass ich einen positiven Beitrag zum Projekt leiste.
Charles: Es ist lustig, einen matschigen Erdboden mit einem Mzungu zu überqueren, während man versucht, die Vorstände der kleinen Haushalte davon zu überzeugen, in ihre Teiche Junglachse zu setzen. Die kleineren Kinder rufen dabei ständig: „Wie geht es dir, Mzungu?“ Ich finde es auch lustig, dass Oswald Swahili mit den Dorfbewohnern spricht.
Fallen euch kulturelle Unterschiede bei der Arbeit auf?
Oswald: Mit ein wenig Anpassungsfähigkeit sind die Unterschiede gar nicht so groß. Zeit und Pünktlichkeit können zum Thema werden, insbesondere bei der Planung von Treffen und Trainings mit vielen Teilnehmenden. Mir gefällt die Sitte, einander bei jedem Treffen vorzustellen; weil sie gegenseitigen Respekt ausdrückt (das ist vielleicht auch ein Unterschied zu zuhause, nicht nur im Beruf). Das Team arbeitet sehr gut; ein wenig mehr an mündlichem Austausch könnte den Beteiligten helfen. Ich konnte bis jetzt noch nicht herausfinden, wie mit Kritik umgegangen wird, weil Charles in entsprechenden Situationen immer sehr schweigsam ist.
Charles: Es ist nicht einfach, Oswalds Kultur zu erfassen, weil er sich sehr schnell an die lokalen Bedingungen angepasst hat. Er lebt in den Gemeinden und hat Hühner gezüchtet. Dennoch trinkt er sehr viel Coke und hat noch nie unsere regionale Spezialität Maisbrei mit Innereien gekostet. 🙂
Eine erste Zusammenfassung: Was ist das Verdienst der Personellen Entwicklungszusammenarbeit in eurem Projekt?
Oswald: Meiner Ansicht nach zeitigt die Methode des Personaleinsatzes mehr Wirkung als rein finanzielle Unterstützung. Die Wirkungen von Zusammenkünften und gegenseitigen Einflüssen von Fischfarmern, Gründern von Fischgeschäften, Zwischenhändlern, Fischereibeamten und anderen Beteiligten sind viel höher einzuschätzen als ein Geldbetrag. Man erkennt Unterschiede und Gemeinsamkeiten, öffnet sich ungewohnten Gedanken und findet neue Lösungen. Darüber hinaus macht es viel Vergnügen, Ziele gemeinsam zu erreichen.
Charles: Der Personaleinsatz spielt eine tragende Rolle bei der Umsetzung des Projektes und Erreichung der Zielvorgaben. Rechtzeitige Planung und stetige Rücksprachen helfen uns, voneinander zu lernen. Das Projektteam besteht mit Oswald aus vier Personen; das ermöglicht eine effiziente Durchführung. Jeder hat seine Rolle und Verantwortung im täglichen Geschäft. Berichte und Feedback sind ebenfalls entscheidend.
The interview in English
In Review: Is there a difference between expectations and results or did the both matched for you?
Oswald: In overall my expectations were fulfilled. Yes the living in Kakamega is different to Vienna but I met a lot of nice and competent people to work with and we share the overall goal to support the fish farmers in western Kenya
Charles: The results seen march well with the expectations anticipated from Oswald’s role. He has been instrumental in championing sales and marketing aspects for fish farmers and the aqua shop entrepreneurs. All this has been bringing the business mind in the concerned parties.
What do you remember from the first days together?
Oswald: Compared to a new job in Europe the start was “pole pole” slowly without a full time schedule or structured introduction. So I could watch and, examine and study a lot and after some days I was busy as in any other job. It was great to see Charles at work. Especially with the fish farmers, examining their ponds like the best TV Inspector, looking at every detail and finding the smallest issue to improve.
Charles: I feared talking and working next to a European (inferiority complex 😉 ); so mostly I will be quete. However, it has come to be the most interesting and exciting thing.
What’s making fun, what is not yet so good?
Oswald: It’s great to work together with Charles on this project as Charles is the professional in aquaculture and I support the team in Business Development, Marketing and Sales. I am learning a lot and hope to give positive input to the project
Charles: It is fun traversing the mushy grounds with a “mzungu” trying to encourage the small holder households restock their ponds with fingerlings. The under 5 children will always shout “how are you mzungu”. It is also fun that Oswald can speak Swahili language with the communities.
Are you recognizing any culturel differences at work?
Oswald: With some flexibility and adaption of your mind the differences are not so big. Time is an issue, especially when you plan a meeting or training with a lot of participants. I like the polite manner of introducing each other at any meeting, which shows the respect to people (and perhaps in difference to home not only of the work). The team is working good, perhaps some more oral communication would help the members. What I have not yet discovered is the handling with criticism, because in suitable situations Charles is always very quiet.
Charles: It is not easy to determine Oswald’s culture, since he quickly adapted to the local set up. He lives within the communities and has reared chicken. However, he takes lots of coke and has never tested the local meal (ugali with matumbo). 🙂
First resumee: What is the earns of human/personnel development work in your project?
Oswald: In my opinion the approach of personnel development has much more impact than only financial support. The meetings and interactions with fishfarmers, aquashopentrepreneurs, agents, fisheries officers and more stakeholder and the work we do together is more than an amount of money. You find differences and similarities, open your thinking and find new solutions. And it’s always more fun to achieve goals together.
Charles: Personal development is playing a key role in implementation of the project and achieving the objectives. There is timely planning and constant consultation which helps us learn from each other. The project team has 4 staff including Oswald; and this makes efficient implementation. Everybody has a role and responsibility in the daily activities. Reporting and feedback is also key.