Manfred Bienert kommt aus Bad Karlshafen an der Weser („aus dem Herzen Deutschlands“, wie er selbst sagt :)). Er ist Agraringenieur für tropische und subtropische Landwirtschaft. In diesem Bereich arbeitet er bereits seit rund 20 Jahren in Bolivien und Nicaragua vor allem mit kleinbäuerlichen Familien.
Ziel des Personaleinsatzes: Um in den Gebieten des trockenen Korridors im Zentrum Nicaraguas die Produktionsformen der Bauernfamilien an den Klimawandel anzupassen, benötigt es verbesserter Produktionsmethoden. Im Konkreten sollen die „Fincas“ weiterhin genügend Lebensmittel zum Eigenbedarf produzieren beziehungsweise ihre Marktproduktion ausbauen. Die Unterstützung richtet sich vor allem an Frauen, die kleinen Produktionseinheiten vorstehen. Sie sollen damit eine größere Autonomie erreichen.
Manfred wird bei den beiden Partnerorganisationen UNAG Madriz und FEM im Einsatz sein. Sie stehen den Bauernfamilien zur Seite und unterstützen sie seit September 2016 mit Finanzmitteln von Misereor und der DKA sowie mittels und technischer Beratung durch HORIZONT3000. Die Diversifizierung der Bauernhöfe, die Verwendung von lokalem Saatgut und die adäquate Handhabung von Wasser stehen dabei im Vordergrund.
Zum Einsatzbeginn stellten wir ihm ein paar Fragen:
Warum ist HORIZONT3000 dein nächster Arbeitsplatz?
Manfred: Eigentlich stelle ich den Arbeitsplatz vor den Arbeitgeber, aber in diesem Fall habe ich die Stellenausschreibung gesehen und mir sofort gedacht: Das hat ja jemand genau für mich geschrieben. (er lacht) Von daher passt das einfach perfekt.
Seit wann kennst du HORIZONT3000?
Manfred: Seit ziemlich genau dem Jahre 2000, denn meine Partnerorganisation hatte damals auch Unterstützung von HORIZONT3000. So standen wir bereits einmal in Arbeitskontakt.
Welche Erwartungen hast du bezüglich deines neuen Projekts?
Manfred: Erstens freue ich mich, wieder nach Nicaragua zu gehen. Zweitens habe ich mit einer der Partnerorganisationen schon mal auf nationaler Ebene gearbeitet, d. h. ich kann mir vorstellen, was mich erwartet. Ansonsten freut es mich auch sehr, wieder mehr an der Basis zu arbeiten.
Du hast ja schon eine Menge Erfahrung: Was entgegnest du Kritikern, die die Personelle Entwicklungszusammenarbeit für obsolet halten?
Manfred: Es hängt davon ab, wie er gestaltet ist. Vom Konzept „Hier kommt der Experte aus Europa und erklärt euch die Welt“ halte ich nichts. Ein sehr gutes Werkzeug ist Personaleinsatz, wenn man gemeinsam mit der Partnerorganisation und der Zielgruppe nach Lösungen für Probleme sucht. Da spielt die Interkulturalität eine große positive Rolle: Erstens ist es immer gut, einen Blick von außen, eine andere Herangehensweise zu haben. Zweitens ist es ein großer Vorteil, dass wir einfacher Probleme ansprechen können, da wir ja nicht so angreifbar sind wie lokale MitarbeiterInnen. Und drittens verfolgen wir in der Regel keine eigenen Interessen. Die drei Dinge sprechen sehr dafür, die Personelle Entwicklungszusammenarbeit auch in der Zukunft im Programm zu haben.