Wie bist du auf H3 gestoßen?
Lydia: Ich habe das Projekt, welches ich betreuen werde, schon zuvor öfters besucht, da ich mit meiner Vorgängerin gut befreundet war. Es gefiel mir damals schon sehr gut. Als sie sich zurückzog, fragte sie mich, ob ich mir die Arbeit vorstellen könnte. Das tat ich! Also bewarb ich mich und bekam zu meiner großen Freude die Stelle.
Wie hat dein Umfeld reagiert?
Lydia: Auch mit großer Freude! Ich habe schon früher öfter im Ausland gearbeitet und war generell immer viel unterwegs. Meine Familie und Freunde sind es gewohnt, dass ich oft am anderen Ende der Welt sitze. Der Unterschied diesmal ist, dass ich ein stabiles Arbeitsverhältnis und einen österreichischen Vertrag habe. Bis jetzt habe ich immer ehrenamtlich gearbeitet und von meinem Ersparten gelebt. Somit ist auch meine Familie beruhigt. 😉

Welche Erwartungen hast du?
Lydia: Ich versuche immer ohne große Erwartungshaltung durchs Leben zu gehen. Aber ich bin mir sicher, dass eine aufregende Zeit auf mich zukommen wird. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Team vor Ort. Die Rolle der Beraterin ist sehr neu für mich, deshalb denke ich, dass es sowohl technisch als auch interkulturell einige Challenges geben wird. Aber man wächst an seinen Aufgaben und ich freue mich auf die Gelegenheit.
Wie lief die Einsatzvorbereitung?
Lydia: Gut! Ich fühle mich bei H3 sehr gut aufgehoben und liebe das familiäre Klima. Auch meine Kollegen wurden mehr und mehr zu Freund:innen. Es war allerdings auch ziemlich stressig im Hintergrund. Behördengänge, Arztbesuche und soziale Verpflichtungen neben dem täglichen Training waren oft anstrengend. Schließlich wandert man nicht jeden Tag aus.

Zur Person
Lydia Marek ist Tierärztin. Seit ihrem Abschluss 2015 war sie in mehreren Groß- und Kleintierkliniken tätig. Seit 2020 arbeitet sie selbständig in der Telemedizin und als Medical Writer im tierärztlichen Kontext. Einen großen Teil ihrer Freizeit verbrachte Sie im Ausland, in Zusammenarbeit mit mehreren Charity-Kliniken, wo sie ihre Expertise für die Behandlung für Straßen- und Arbeitstiere ehrenamtlich zur Verfügung stellte.
Ziel des Personaleinsatzes
Wissensaustausch, Beratung und Unterstützung der lokalen Tierärzt:innen (Train the Trainers) mit dem Ziel nachhaltig die Tiergesundheit und die Lebensmittelsicherheit zu verbessern.
Partnerorganisation
New Vision Veterinary Hospital (NVVH) wurde 2016 vom österreichischen Tierarzt Dr. Otto Fischer gegründet. Die Motivation, ein Tierspital in Rwanda aufzubauen, war die Verbesserung des Tierschutzes und der Tiergesundheit, welche die Grundsteine für Lebensmittelsicherheit bilden. NVVH entwickelte sich seit der Gründung auch zunehmend als Zentrum des Wissensaustausches zwischen lokalen Tierärzt:nnen und Spezialist:innen verschiedender Fachgebiete aus aller Welt. Momentan beschäftigt das Tierspital mehr als 20 Mitarbeiter:innen an zwei Standorten (Musanze und Kigali). Neben den lokalen Tierärzt:innen, die in Österreich eine mehrwöchige fundierte Fortbildung erhalten haben, bietet das Tierspital auch ein sehr gut ausgestattetes Diagnose-Labor.
Dieser Personaleinsatz wird im Auftrag von Future for Kids durchgeführt.