Julius Schmalz aus Tamsweg im Lungau (Salzburg) stieg nach der HAK-Matura und nach vier Jahren im Bankgeschäft in den Gemeindedienst ein, wo er seit 1992 in der Finanzverwaltung tätig ist. Für seinen bevorstehenden Personaleinsatz in Papua-Neuguinea ermöglichte ihm die Gemeinde Tamsweg eine zweijährige Karenzierung. Er ist verheiratet und hat drei studierende Kinder.
In Mount Hagen (Papua-Neuguinea) wird Julius die Finanzverwaltung in den Social Services der Archdiocese Mt. Hagen unterstützen.
Geht deine Frau mit auf Einsatz?
Nein, tut sie nicht. Wir haben entschieden, dass unsere Kinder während deren Ausbildung eine Anlaufstelle brauchen. Dieser Entschluss resultierte aus einem gemeinsamen Prozess – und jetzt ist der Einsatz auch unser gemeinsames Projekt, auch wenn ich alleine ausreise.
Kommt sie dich besuchen?
Wir möchten das auf jeden Fall. Die Reise ist zwar nicht gerade billig und mein künftiges Einkommen hat sich auf einen Bruchteil reduziert, aber mit vereinten Kräften sollte es schon klappen.
Wie lange gibt es den Wunsch schon?
Der hat sich so richtig erst in den letzten paar Jahren entwickelt. Die Gründe waren verschiedene Bekanntschaften und Erlebnisse. Da war vor allem einerseits die Bekanntschaft mit Emeka, einem aus Nigeria stammenden Priester aus St. Pölten, dessen Projekte mich besonders begeistern. Zusätzlich sehr motiviert hat mich dann ein mehrmonatiges Praktikum meiner Tochter im Slum von Nairobi im Rahmen ihres Studiums in Sozialer Arbeit. Im Internet habe ich dann von HORIZONT3000 erfahren und ab November vorigen Jahres ging dann alles Schlag auf Schlag – InteressentInnenseminar, Bewerbung, Auswahlseminar …
Was wird dich vor Ort herausfordern?
Ich glaube, dass die Sehnsucht nach meiner Frau und den Kindern sicher sehr groß sein wird. Was den Einsatz betrifft – das kann und will ich mir noch nicht konkrete Vorstellungen machen, weil es eh meist anders kommt als man denkt. Aber Geduld und Einfühlungsvermögen sind sicher das Wichtigste. Spannend wird auch das Eintauchen in eine komplett andere Welt.
Welches Ziel sollte sich erfüllt haben, wenn du nach deinem Einsatz wieder nach Hause kommst?
Dass ich einen kleinen Beitrag leisten konnte für jene Menschen, die mit viel, viel weniger auskommen müssen als wir in unserem Überfluss. Und ich hoffe, dass ich die gemachten Erfahrungen auch zur Bewusstseinsbildung im meinem Umfeld daheim nützen kann.
Was überwiegt mehr: Vorfreude oder Nervosität?
Das hält sich wohl die Waage.