Was wir in der Prävention zum Klimawandel tun

Schwerpunkt Klimaschutz


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Umweltschutz, Klimawandel und Kapazitätenentwicklung in Bluefields, Nicaragua


bluefields1_klimaProblemhintergrund: Die Küste der Südlichen Karibikküste Nicaraguas (RACCS) ist aufgrund ihrer geografischen Lage, sowie ihrer sozialen und topografischen Gegebenheiten, fortschreitender Degradierung ihrer ursprünglichen Ökosysteme (Feuchtgebiete und Mangroven) besonders anfällig gegenüber den bereits spürbaren sowie prognostizierten Folgen des Klimawandels. Dazu zählen u. A. veränderte Niederschlags- und Windmuster, vermehrt und intensiver auftretende meteorologische Extremereignisse und deren Folgen, sowie zunehmende Küstenerosion.

Lösungsbeitrag: Das Projekt soll zur institutionelle Stärkung und zum Mainstreaming des Themas Klimawandel, Desaster Risk Management sowie lokale Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der strategischen Planung, den thematischen Programmen, dem Lehrangebot und den Foschungsschwerpunkten an der Bluefields Indian and Caribbean University (BICU) und der NGO blueEnergy beitragen. Der Schwerpunkt des Vorhabens liegt in der Begleitung der Überarbeitung von strategischen Planungsinstrumenten, der Definierung und Formulierung des neuen Klimawandelprogramms der NGO, Ergänzung/Aktualisierung des Lehrangebots, Training des technischen und wissenschaftlichen Personals und Positionierung beider Institutionen mittels Vernetzungsarbeit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

Landrechte und Nutzungspläne am Rio Negro, Brasilien


 

Rio Negro - Absicherung der Rechte der indigenen BevölkerungProblemhintergrund: In der Region des Mittleren Rio Negro in Brasilien ist der Staat noch nicht ausreichend seiner verfassungsgemäßen Verpflichtung nachgekommen, indigene Gebiete zu identifizieren, zu demarkieren und vor anderweitiger Nutzung zu schützen. Dadurch kommt es immer wieder zu Konflikten um Ressourcen zwischen indigenen Gemeinschaften und lokalen Fischergemeinschaften auf der einen Seite und den Vertretern von größeren Fischereiunternehmen auf der anderen Seite. Zudem führt das Lobbying privatwirtschaftlicher Interessensvertreter dazu, dass von öffentlicher Seite vielfach offen Stellung gegen die Demarkierung von indigenen Gebieten bezogen wird bzw. auch gegen anderweitige Formen des Ressourcenschutzes. Die Flüsse sowie das angrenzende Land bilden für die lokalen Gemeinschaften die Hauptquelle ihrer Ernährung. Darüber hinaus ist der freie Zugang zu diesem Territorium und zu den natürlichen Ressourcen für indigene Gemeinschaften von zentraler Bedeutung, um ihre physische und kulturelle Reproduktion zu gewährleisten.

Lösungsbeitrag: Vor diesem Hintergrund zielt ein Projekt von HORIZONT3000, Klimabündnis Österreich und der Partnerorganisation FOIRN darauf ab, die indigener Territorien und Rechte der indigenen Bevölkerung am Rio Negro anzuerkennen, um die Nachhaltigkeit und das Gute Leben der Gemeinschaften zu gewährleisten. Die Teilhabe der indigenen Zivilgesellschaft bei Prozessen der Anerkennung und Verwaltung ihrer Territorien wird gefördert, und es werden Fortschritte in den Raumordnungsprozessen der indigenen Gebiete erzielt. Dazu zählt die Einrichtung ökologischer Schutzzonen bzw. eine bessere Regelung der Nutzung der Flüsse und des Landes, mit gemeinschaftlich erstellten Plänen für die Nutzung der natürlichen Ressourcen. Vor allem indigene Gemeinschaften sollen von den Schutzzonen und Nutzungs-Richtlinien profitieren, aber auch nicht indigene Fischergemeinschaften, die seit langem an den Flüssen der Region des Mittleren Rio Negro ansässig sind. Von dem Projekt profitieren die lokalen und regionalen Basisorganisationen, die Mitglied bei FOIRN sind; die Dörfer und Menschen, die durch diese Organisationen vertreten werden, sowie die nicht indigenen Fischergemeinschaften der Munizipien Barcelos und Santa Isabel do Rio Negro. Weitere Zielgruppen sind die 24 indigenen Völker, die im gesamten Gebiet des Rio Negro leben und insgesamt rund 40.000 Menschen in 750 Dörfern umfassen.

Abfallmanagement und Siedlungshygiene in Busia, Uganda


Busia, Uganda - Installation öffentlicher Mistkübel

Problemhintergrund: Die Grenzstadt Busia zu Kenia ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Ugandas und mit damit verbundenen Herausforderungen konfrontiert. Täglich fallen in etwa 30 Tonnen Abfall von Haushalten, Händlern, Geschäften, Schulen, Hotels, Restaurants und den Gesundheitszentren an, die nur zum Teil fachgerecht entsorgt werden können. Die Stadtverwaltung (Busia Municipal Council) ist für die Abfallwirtschaft der Stadt verantwortlich, der starke Abfallzuwachs der letzten Jahre übersteigt jedoch ihre Kapazitäten. Infolgedessen wird der Müll illegal auf den Straßen und in den Entwässerungsanlagen deponiert bzw. verbrannt. Die unzureichende Abfallentsorgung führt zu Verunreinigungen der Lebensgrundlagen Wasser, Boden, Luft und daher zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit der Menschen. Krankheiten wie Diarrhöe, Infektionen und Atemwegserkrankungen sind die direkte Folge dieser Umweltverschmutzung. Die nicht ausreichende Siedlungshygiene in einigen Stadtteilen verschärft die Situation zusätzlich.

Lösungsbeitrag: Die NGO Youth Environment Service (YES) hat gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine effiziente Abfallwirtschaft in Busia etabliert und angepasste Technologien bestmöglich hierfür eingesetzt. Der hohe Stellenwert und Bekanntheitsgrad der „Grassroot“ Organisation YES in der Gesellschaft garantiert eine hohe Beteiligung der Bevölkerung an den Maßnahmen; alle Institutionen und Akteure im Bereich Abfallwirtschaft werden in die Prozesse eingebunden. Die Maßnahmen zielen stark auf eine öffentliche Bewusstseinssteigerung ab, um fahrlässige Verschmutzung und unhygienisches Verhalten zu vermeiden. Im gesamten Stadtgebiet werden z.B. öffentliche Mistkübel installiert und eine entsprechende Ausrüstung zur Abfallbeseitigung zur Verfügung gestellt. Für die Umsetzung der nationalen Umweltgesetzte auf regionaler Ebene sorgt die Stadtverwaltung, um eine rechtliche Basis zu schaffen und die Rechte und Pflichten der Bevölkerung festzulegen. Weitere wichtige Aktivitäten sind der Aufbau von Netzwerken, und die Koordinierung und Schulung aller beteiligten Institutionen (Stadtverwaltung, „Village“-Vertreter und andere Institutionen bzw. NGOs). Hierzu werden regelmäßige Treffen und Workshops für Capacity Building in der Abfallwirtschaft abgehalten.

Ökologische Rehabilitierung von Krankenhäusern in Ostafrika


ökologischen Rehabilitation - SolaranlageProblemhintergrund: Die Bevölkerung in und um Krankenhäuser ist meist zu einem großen Teil von Armut betroffen und durch schlechte sanitäre Bedingungen und die Verschmutzung des Grundwassers einem erhöhten Risiko ausgesetzt an Infektionskrankheiten zu erkranken. Dies führt zu hohen Auslastungen der Spitäler und zu einem hohen Anteil an PatientInnen in kritischem Zustand, deren Behandlung eine angemessene Strom- Wasser und Sanitärversorgung erfordert. Oftmals ist jedoch die Versorgungsstruktur der Krankenhäuser aufgrund von Überbelastung, Schäden, veralteter Technologie, etc. ineffizient. Wasser- und Stromversorgung, aber auch das Abwasser- und Abfallsystem weisen erhebliche Mängel auf, was zu Stromausfällen, Mangel an sauberem Wasser und einer hohen Verschmutzung in und um das Krankenhaus führt. Auch medizinischer Abfall kann nicht angemessen entsorgt werden.

Lösungsbeitrag: In Ostafrika, hauptsächlich in Uganda, arbeitet HORIZONT3000 seit ca. zwei Jahrzehnten im Bereich der ökologischen Rehabilitation von Spitälern. Ziel dieser Maßnahmen ist die Verbesserung des gesundheitlichen Wohlbefindens der Bevölkerung in und um das Krankenhaus, und zwar mittels einer verbesserten Wasser-, Strom-, und Sanitärversorgung sowie Siedlungshygiene. Damit wird sowohl ein angemessenes Arbeitsklima geschaffen als auch eine bessere PatientInnenversorgung gewährleistet. Verbesserungen betreffen die Versorgung mit sauberem Wasser und Strom, und des Abfall- und Abwassersystem mittels Regenwasserspeicheranlagen, Solarenergiesystemen, Anbindung an das öffentliche Stromnetz, verbessertes Abfallsystem, Abwasserrecyclinganlagen, Verbrennungsöfen für medizinischen Abfall etc. PatientInnen des Krankenhauses, Angehörige sowie MitarbeiterInnen und deren Familien profitieren von den sanitären Verbesserungen, aber auch die Menschen, die im Einzugsgebiet des Krankenhauses leben haben Vorteile durch beispielsweise eine verbesserte Wasserversorgung.

Mitgliedsorganisationen