Georg, du arbeitest schon lange in der Entwicklungszusammenarbeit. Was hast du bisher gemacht?
Georg: Vor Jahren habe ich in Schanghai die Umweltbehörde bei der Umsetzung der POP Konvention unterstützt. Es ging um bekannte Chemikalien wie Dioxin und PCB, die weltweit verbannt werden sollten. Nach der beruflich und kulturell guten Erfahrung mit einem China im Aufbruch bin ich nach einer Besinnungspause in Deutschland 2009 nach Uganda gegangen, um Klimaschutzprojekte an der Basis zu entwickeln. Klimaschutz geschieht vor Ort – in Afrika und Europa beispielsweise, und nicht in den politischen Gremien der UN!
Zwei Jahre in Indien mit demselben Beratungsansatz, Klimaschutz zu fördern, hat mir die Dimension einer emerging economy mit über einer Milliarde Bürger nahegebracht – im wahrsten Sinne des Wortes: Extreme kulturelle und soziale Gegensätze, enorme Umweltprobleme und Menschenmengen überall.
Was wirst du konkret machen?
Georg: Ich arbeite wieder im Klimaschutz. Das Projekt zur Einführung von verbesserten Kochherden ist im Prinzip nicht neu, aber aktueller denn je. Der Druck auf natürliche Ressourcen und steigende Temperaturen zwingen zum Handeln. Mit der Hoffnung auf eine Ausbreitung des Projektes auf viele Familien, die wegen der geringeren Smogbildung auch gesundheitlich vom Projekt profitieren. Als Berater werde ich dort mit Capacity Building tätig sein, wo Rat gebraucht wird.
Für dich als alten Hasen in der PEZA, wo liegt die Qualität der Arbeit von HORIZONT3000?
Georg: Meine Karriere bei H3 steht erst am Anfang, daher kann ich nur vermuten, was das besondere an der Arbeit bei H3 ist. Die gute Auswahl der Partner und Projekte für Menschen fallen mir spontan ein. Kein Umweg über die Regierung, der häufig in einer Sackgasse endet. Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt. H3 hat zum Ziel, den Partnern eine Fortführung ihrer Projekte ohne fremde Hilfe zu ermöglichen.
Zur Person:
Georg Zenk hat ein Diplom in Biochemie und einem Doktortitel in Pharmakologie und Toxikologie. Nach seinem Universitätsabschluss ging er direkt in den Umweltschutz in Deutschland. Von 2000 bis 2003 unterstützte er das staatliche Shanghai Environmental Bureau als Berater für gefährliche Substanzen. Zurück in Deutschland beriet und prüfte er erneut Unternehmen zu Umweltmanagementsystemen und Managementprozessen. Da der Klimawandel Mitte 2000 mit den geltenden UN-Regeln in Betracht gezogen wurde, hat er sich auf Fragen des Klimawandels konzentriert. Der Umzug nach Uganda Anfang 2009 war der letzte Schritt, um Projekte vor Ort zum Klimawandel zu beraten. Seine Arbeit lässt sich am besten so beschreiben, dass sie die Lücke zwischen den Projekten zur Verbesserung des Klimas und der Politik und den Regeln der Vereinten Nationen schließt.
Zum Ziel des Personaleinsatzes:
Beratung der Caritas MADDO, um eine schnelle Verteilung klimafreundlicher, effizienter Kochherde in den Diözesen von Masaka voranzutreiben. Damit sollen die Koch- und Gesundheitsbedingungen der Familien vor Ort verbessert und den Brennholzverbrauch gesenkt werden.
Zur Partnerorganisation:
Caritas MADDO bietet in der Diözese Masaka soziale Dienste an. Sie wurde nach dem Krieg 1979 gegründet, um Kriegsopfern Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen. 1988, wurde der Arbeitsumfang von MADDO auf Entwicklungs- und Sozialdienste ausgeweitet. Schwerpunkte sind Ernährungssicherheit und Einkommenssteigerung durch nachhaltiges Agrobusiness auf Haushaltsebene, Gender und HIV/AIDS-Mainstreaming, Wasser- und Sanitärversorgung, vorbeugende und heilende Gesundheit sowie Unterstützung der Menschenrechte und der verantwortungsvollen Staatsführung. Caritas MADDO arbeitet mit der Vision einer Gesellschaft, die aktiv an der ganzheitlichen Entwicklung beteiligt ist. Sie will die Bevölkerung der Diözese Masaka fördern, unabhängig von ihrer religiösen und politischen Zugehörigkeit.